Bioöl im EWärmeG
Der Einsatz von 10 % Bioöl (bei 90 % fossilem Heizöl) in einer neu installierten Ölzentralheizung ist speziell in Gebieten, die keine Anschlussmöglichkeit an ein Gas- oder (Nah/Fern)Wärmenetz haben, eine kostengünstige Alternative zur Teilerfüllung des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes in Baden-Württemberg. Das Bioöl wird im Gegensatz zu Biogas tatsächlich vor Ort verbrannt. Dementsprechend muss die Ölheizung nicht nur dem neuesten Stand der Technik, z. B. mit einem Brennwertgerät, entsprechen, sondern auch für die Verbrennung von Bioöl geeignet sein.
Das verwendete Bioöl muss die qualitativen Anforderungen hinsichtlich eines nachhaltigen Anbaus und Herstellungsprozesses erfüllen. Diese werden derzeit durch die Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV) geregelt, können aber zukünftig vom Umweltministerium modifiziert und angepasst werden. Die Einhaltung dieser Kriterien muss der jeweilige Bioöl-Lieferant seinen Kunden bestätigen.
Verbindliche Aussagen zum EWärmeG nur von Ihrer unteren Baurechtsbehörde!
Exkurs A: Stand der Technik – Bioöl in der Ölheizung
Wie auch bei den Gasheizungen unterscheidet man bei Ölheizungen zwischen Konstanttemperaturkessel, Niedertemperaturkessel und Öl-Brennwertkessel – als aktuellem Stand der Technik. Eine Ölheizung besteht aus vier Hauptkomponenten. Diese sind der Heizöltank, der Heizkessel mit dem Brenner, das nachgeschaltete Heizsystem (Warmwasser und Heizung) und das Abgassystem.
Der Heizöltank dient der langfristigen und kontinuierlichen Versorgung der Ölheizung mit Brennstoff. Heizöltanks gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Man unterscheidet hierbei zwischen standortgefertigten Tanks, Batterietanks und Erdtanks. Standortgefertigte Tanks können entweder aus Stahl oder Kunststoff bestehen, werden vor Ort verschweißt und können so den örtlichen Platzverhältnissen angepasst werden. Batterietanks dagegen sind vorgefertigte, meist aus doppelwandigem Kunststoff oder Stahl bestehende Behälter. Durch Verbindung mehrerer einzelner Behälter können diese zu einem großen Tank zusammengeschlossen werden. Erdverlegte Heizöltanks bestehen aus Stahl oder glasfaserverstärkten Kunststoffen und werden vollständig oder zum Teil im Boden versenkt. Oben auf dem Öltank befindet sich ein sogenannter Dom-Deckel, der als Einstiegsöffnung und zur Reinigung dient.
Aus dem Öltank wird das Heizöl über Leitungen zum Heizkessel mit dem montierten Ölbrenner geleitet. Je nach Hersteller des Ölbrenners gibt es verschiedene Brennertypen. Die meisten Ölbrenner arbeiten mit einer speziellen Düse, die das Heizöl unter hohem Druck durch ein sogenanntes Flammrohr in den Brennraum versprüht. Das erzeugte Öl-Nebel-Luftgemisch wird mithilfe einer Zündelektrode entzündet und erzeugt so eine gleichbleibende Flamme. Die erzeugten heißen Abgase geben dann im Brennraum und im Kesselkörper die Wärme an die umgebene Wärmetauscheroberfläche ab, die diese an das Heizungswasser überträgt. Die Brennwertheizung nutzt zusätzlich die Kondensationsenergie des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes und gibt diese ebenfalls an das Heizungswasser ab. Diese Technologie arbeitet somit besonders energiesparend und senkt durch verminderten Heizölverbrauch die umweltschädlichen CO2-Emissionen.
Die entstehenden Abgase müssen über ein spezielles Abgassystem abgeführt werden. Durch das Absenken der Abgastemperatur und das Kondensieren des Wasserdampfes werden besondere Anforderungen an das Abgassystem gestellt. Damit der bestehende Schornstein nicht durch die Feuchtigkeit geschädigt wird, muss in der Regel ein spezielles Kunststoff- oder Edelstahlrohr installiert werden. Des Weiteren sollte in unmittelbarer Nähe zum Brennwertgerät ein Abfluss vorhanden sein, in dem das leicht saure Kondensat abgeführt werden kann.
Exkurs B: Bioöl-Gemisch als Brennstoff
Lieferanten des in Ölheizungen verwendeten Heizöl-EL (Extra Leicht, ggf. schwefelarm) bieten häufig auch einige Varianten mit Bioölanteil an. Diese sind in der Regel durch die Bezeichnung Bio 5 oder Bio 10 auf den ersten Blick ersichtlich. Laut einer Studie des VDB kann ein Anteil von 5,9 % Bioöl in jeder Heizung eingesetzt werden, ohne dass eine Anpassung an der Heizungsanlage erforderlich wird – häufig sogar bis 10,9 %. Je nach Hersteller und Baujahr, sollte vor Einsatz geprüft werden, ob die Anlage mit dem Bioöl kompatibel ist oder welche Umbaumaßnahmen ggf. durchgeführt werden müssen. Informationen hierzu erhält man beim Hersteller der Ölheizung oder dem beauftragten Installateur.
Anteilige Berechnung im EWärmeG – Bioöl einsetzen
Wenn nicht der gesamte Wärmeenergiebedarf durch die Ölheizung gedeckt wird, ist auch eine anteilige Anrechnung nach den §§ 3 Nr. 4 und 20.6 EWärmeG durch die folgende Formel möglich:
Anteil Erneuerbare Energien = Bioölanteil [%] × produzierte Wärmemenge Ölheizung [kWh] / gesamter Wärmeenergiebedarf [kWh]
Der Erfüllungsgrad kann wie folgt berechnet werden:
Erfüllungsgrad [%] = Anteil Erneuerbare Energien [%] / 15 % × 100 %
Deckelung von Bioöl auf 10 % (2/3 Erfüllung im EWärmeG)
Kombination mit anderen Erfüllungsoptionen – beispielsweise mit dem Sanierungsfahrplan
Heizöl stößt bei der Exploration, Lieferung und Verbrennung leider sehr viele Schadstoffe aus. Darüber hinaus sind die Ölpreise sehr volatil. Man sollte bei der nächsten Anlage beispielsweise über Solarthermie, eine Holzheizung und unterstützende Dämmungmaßnahmen nachdenken. Auch ein Ofen könnte interessant sein.
Um zu verifizieren welche potentiellen Maßnahmen (inklusive der Heizungsanlage) aus ökonomischer und ökologischer Sicht für Sie die richtige Wahl ist, empfehlen wir, einen Sanierungsfahrplan vor dem Heizungstausch erstellen zu lassen.
Der Sanierungsfahrplan wird mit bis zu 80 % vom Staat gefördert (Eigenanteil ab 599 €) und gilt damit als sozialverträglich. Darüber hinaus bringt er 5 % im EWärmeG.
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Unser Ingenieur-Team besteht aus qualifizierten Fachplaner:innen mit je 15+ Berufsjahren und einem (Fach)Hochschulabschluss, sowie Eintragungen in mehreren Ingenieurkammern und weiteren Qualifikationen:

Leistungen
Folgende Energieberatungen bieten wir an – speziell für Baden-Württemberg, aber auch in ganz Deutschland: